Kröpftelding (kd24) – Großer Andrang im Ladengeschäft und das Telefon steht seit Tagen nicht mehr still: Das ist zur Zeit Alltag im Kröpfteldinger Sanitätshaus ‚Krücke & Partner‘ im Industriegebiet am Rande des Kröpfteldinger Stadtteiles ‚Moor Rast‘. Grund dafür sind die neuen Amphibien-Rollstühle, die der Familienbetrieb in sein Programm aufgenommen hat.
„Da konnten wir einfach nicht widerstehen“
„Die Investition hat sich total gelohnt.“ sagt Krücke & Partner-Geschäftsführer Dr. Kristian Krücke der Ältere. „Wir haben von dieser Messeneuheit erfahren, sind sofort hingefahren und haben uns die alleinigen Verkaufsrechte gesichert.“
Günstig sei das zwar nicht gewesen, erläutert der Juniorchef des Sanitätshauses Kristian Krücke der Jüngere: „Wir haben aber die revolutionäre Technik dieses Hilfsmittels erkannt und sind finanziell an unsere Schmerzgrenze gegangen. Und wie Sie hier sehen: Wir lagen richtig. Wir mussten sogar unsere Verkaufsflächen vergrößern. Die Leute rollen uns so zu sagen die Bude ein.“ Schiebt Krücke der Jüngere zufrieden nach.
Perfektes Terrain
Dass die Firma Krücke & Partner mit dem Erwerb der Alleinvertriebsrechte einen großen Schritt in eine profitable Zukunft gemacht hat, ist insbesondere auch der Lage des Kröpfteldinger Hilfsmittelanbieters zu verdanken. „Unsere Örtlichkeit ist für Testfahrten mit den Amphibien-Rollstühlen nahezu perfekt.“ sagt Geschäftsführer Krücke der Ältere und zeigt auf die angrenzende Kröpfteldinger Seenplatte, die von den Amphibien-Rollstühlen nahezu überflutet scheint: „Die Kunden können die Rollstühle unmittelbar in der Nähe der Verkaufsfläche testen und müssen keine umständlichen Fahrten zu unsicheren Seen oder Flüssen unternehmen.“
Kundschaft ist begeistert
Rosalinde Roller von der Kröpfteldinger Selbsthilfegruppe für Barrierefreiheit (KSB) testet gerade das Modell ‚Aqua Unlimited GT‘ und ist von der Funktionalität äußerst angetan: „Endlich können uns treppenstufenverseuchte Fußgängerbrücken über Flüsse, Seen oder andere Gewässer egal sein. Man schraubt einfach dieses Plastikwannen-Tool unter die Sitzfläche des Rollstuhls, Silikon-Abdichtung drum und los schwimmt’s …“ In der Tat. Soweit das Reporterauge über die Kröpfteldinger Seenplatte schauen kann, registriert es fröhlich paddelnde Rollifahrer.
Zusatzfunktionen
„Hier auf dem See reicht der ‚Aqua unlimited GT‘ völlig aus.“ Erklärt einer der Entwickler des Amphibien-Rollstuhls, Prof. Dr. Einhard Eisenstein. „Wenn Sie jedoch über kleinere oder größere fließende Gewässer, wie z. B. Bäche oder gar Flüsse, kommen wollen, wird es schon more tricky. Da reicht das ‚Wannen-Tool‘ nicht aus. Da muss es dann schon der ‚Elektro-Außenbord-Kit‘ (ElAuKi future) sein. Schauen Sie da hinten der Kollege, der so elegant an den anderen Rollis vorbeischwimmt der testet gerade den ElAuKi Future. Sieht schon elegant aus, oder?!
Bürokratie hält jedoch Hindernisse bereit
Trotz aller Euphorie: Universal einsetzbar werden die Amphibien-Rollstühle nicht sein. „Stellen Sie sich vor: Das Hafenbecken eines See- oder Binnenhafens voller ‚Aqua unlimited ElAuKi Futures. Was für ein Chaos.“ Bremst Fuat Fürchtegott, Amtsleiter der hiesigen Wasserbetriebsbehörde im Kröpfteldinger Landratsamt die Euphorie der Testfahrer. Auch die Überquerung einer schiffbaren Wasserstraße sei nicht so ohne weiteres möglich. „Hier müssen die Betreiber dieser Amphibien-Rollstühle selbstverständlich Kenntnisse über Regelungen im Schifffahrtsverkehr in einer eigens dafür erarbeiteten Prüfungsserie in Theorie und Praxis nachweisen.“ Gibt Fürchtegott abschließend zu bedenken.