Kröpfteldinger ‚Osterhasen‘ optimieren ihr Geschäftsmodell – Eier aus eigener Produktion

Kröpftelding (kd24) – Der Osterkuckuck in der Schweiz, der Osterfuchs in Westfalen, der Osterstorch in Thüringen oder der Osterhahn in Böhmen: alles (Oster)Geschichte. Seit der Osterhase im 17. Jahrhundert in das Ostergeschäft eingriff hat er seine eierliefernden Kollegen immer weiter aus dem Markt gedrängt. Jetzt hat die ‚West Ostern Company Kröpftelding‘ (WOCK) den nächsten Schritt in Richtung Osteroptimierung unternommen: der eierlegende Osterhase.

Alles aus einer Produktion

„Das ist nur die logische Konsequenz der letztjährigen Absatzstatistiken“ So Dr. Liselotte Lampe, Leiterin der Abteilung österliche Öffentlichkeitsarbeit der WOCK. „Stagnierende Absatzzahlen und gestiegene Kosten der Zulieferer haben uns gezwungen, diesen Schritt zugehen. Darüber hinaus haben uns bei unseren distributiven Aktivitäten diverse Cholesterin-Selbsthilfegruppen ganz schön zugesetzt, so dass wir in Kooperation mit der Veterinär-Theologischen Fakultät der Dr.-Edmund-Stoiber-Universität Kröpftelding ein Forschungsprojekt starten mussten. Das Ergebnis bringen wir nun in die Ställe: der eierlegende Osterhase. Erzeuger und Auslieferer sind nun quasi vereint.“

Zulieferer sind ratlos

Ratlosigkeit herrscht bei den Eierzulieferern im Umland. Man habe erst in jüngster Zeit in die hiesigen Produktionsstätten investiert und die produzierende Belegschaft auf Qualitätssicherungsseminare geschickt, um Arbeitsplätze in der Region zu halten und damit auf Billigimporte aus Eierhochburgen, wie z. B von den Osterinseln verzichten zu können, sagt ein Sprecher des Verbandes der Eierzulieferer (VdE) und ergänzt konsterniert: „Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden jetzt hunderte von sozialversicherungspflichtig beschäftigten Hennen aus unseren Legebatterien in eine ungewisse Freilandzukunft entlassen werden. Die wissen doch sprichwörtlich gar nicht mehr, wo sie jetzt ihr Ei hinlegen sollen. Da wird mit Sicherheit nur ein kleiner Teil in der Bio-Freilandproduktion unterkommen können. Der Rest muss sich dann irgendwie als Tagelegerin durch die Ställe schlagen.“

Gewerkschaft besorgt

Auch die Vertreter des örtlichen Gewerkschaftsverbandes sind entsetzt: „Da haben wir gehofft, mit einer moderaten Tarifpolitik heimische Legeplätze zu sichern. Jetzt kommen die mit so was. Kreuzen da einfach Henne und Hase und das Personal wird trotz unserer tariflichen Enthaltsamkeit entlassen werden. Welche Abartigkeiten fallen denen wohl als nächstes ein? Kreuzungen mit Kuh und Schaf? Die eierlegende Wollmilchsau? Unglaublich so eine Profitgier.“ Ringt der Gewerkschaftsvertreter sichtlich um Fassung.

Noch nicht das Ende der innovativen Hühnerleiter

Dr. Lampe sieht die Kritik an der Unternehmenspolitik jedoch eher gelassen und kündigt weitere Innovationen im Eierlegenden Gewerbe an: „Wir können nicht davon ausgehen, dass sich die Marktsituation in naher Zukunft entschärfen wird. Immer mehr Kunden wollen dieses Biozeugs und bemängeln schlechte Produktionsbedingungen. Als ein Unternehmen, das seit je her jedoch auf günstige Preise durch Serienproduktion setzt, müssen wir uns mit immer neuen Ideen am Markt halten. Außerdem denkt außer uns sonst ja auch keiner an Kunden, die aufgrund ihrer unzureichenden monetären Verhältnisse nicht mal eben mit ihrem SUV zum nächstgelegenen Biohof fahren und dort die hochpreisigen Legeprodukte erwerben können.“ Daher werde bereits an Möglichkeiten geforscht die Produktpalette zu erweitern. Z. B. Eier zu legen, die schon bemalt das Licht der Welt erblicken. Hier gäbe es schon erste Fortschritte: „Einfarbig in den Tönen braun und weiß können wir schon. Über gemusterte eier müssen unsere Forscher aber noch etwas brüten.“ Ebenso sei es bald möglich Eier in den Zuständen ‚hart‘, ‚weich‘ und ‚halb hart‘ zu legen. Den Legehasen werde einfach das Wasser bereits in verschiedenen Temperaturstufen gereicht: Hier sind wir schon etwas weiter. Es sind lediglich nur noch Nuancen in der Trinktemperatur zu justieren. Auch bei der Produktion von Eierlikör haben wir schon enorme Fortschritte gemacht. Wir können durch mit ethanol versetztes Futter den Alkoholgehalt des fertigen Produktes bereits bis auf wenige Promille genau bestimmen. “ Erläutert Dr. Lampe und gibt noch einen abschließenden Seitenhieb in Richtung Gewerkschaft hinter her: „Sehen sie: Das sind alles innovativ produktive Experimente, die sie mit diesen organisierten Gewerkschaftshühnern gar nicht machen könnten. Da hätten sie sofort die Verbandsfunktionäre im Büro stehen.“

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